Jutta Söhnholz
Finanzplanung
Bahnhofstr. 29a
29640 Schneverdingen
Endlich – die Zusage für den Ausbildungsplatz ist da! Eine Nachricht, die sowohl den Neu-Azubi freut als auch Eltern erleichtert. Die nächsten Schritte in Richtung Zukunft und Selbstständigkeit können getan werden. Im Zusammenhang mit dem Beginn einer Berufsausbildung ergeben sich wichtige Änderungen bezüglich des Versicherungsschutzes.
Die wichtigsten Bereiche und Fakten kurz erklärt:
Mit Beginn der Berufsausbildung müssen sich Auszubildene, die vorher über die Eltern familienversichert waren, zum ersten Mal selbst krankenversichern. Die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) sind nahezu identisch. Auch der allgemeine Beitragssatz ist mit 14,6 Prozent (Stand 2023) bei allen GKVen gleich. Beim Kostenvergleich sollte daher auf den Zusatzbeitrag geachtet werden, den jede GKV selbst bestimmen kann. Der Durchschnitt von 1,6 Prozent (Stand 2023) gibt dabei eine Orientierung.
Um die Leistungsseite zu optimieren können private Krankenzusatzversicherungen, zum Beispiel die Zahnversorgung, sinnvoll ergänzen. Hier profitieren Azubis von ihrem jungen Einstiegsalter, das günstige Beiträge ermöglicht.
Hier können Azubis noch Geld sparen. Vorausgesetzt es ist die erste Berufsausbildung und die Eltern haben selbst eine private Haftpflichtversicherung. Dann ist der Auszubildende nämlich automatisch bei den Eltern mitversichert. Falls nicht – nicht schlimm. Denn eine private Haftpflicht kostet pro Monat nicht mehr als zwei Kugeln Eis, sichert aber Schäden in Millionenhöhe ab.
Aus mehreren Gründen ist es sinnvoll, bereits zu Beginn oder vor der ersten Ausbildung, die Möglichkeiten des dauerhaften Einkommensschutzes über eine BU zu prüfen: Ein junges Einstiegsalter und ein oft noch tadelloses Gesundheitsbild ermöglichen niedrigere Beiträge über die gesamte Laufzeit. So kann der Azubi seinen Gesundheitszustand „einfrieren“ und die BU-Rente nach und nach seinem wachsenden Einkommen anpassen.
Hierfür sollte auf die sogenannte Nachversicherungsgarantie in den Verträgen geachtet werden. Durch diese Garantie kann die BU-Rente bei bestimmten Ereignissen (Karrieresprung, Familiengründung, Hausbau etc.) ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöht werden.
Die gesetzliche Unfallversicherung schützt Azubis nur, wenn ein Unfall am Ausbildungsort oder auf dem Weg dorthin bzw. zurück passiert. Da die Versicherungssummen sehr gering sind, kann ein Unfallrisiko besser privat abgesichert werden. Dann wären auch Unfälle außerhalb im Zusammenhang mit der Ausbildung versichert.
Verlässt der Azubi mit seiner Berufsausbildung auch das elterliche Nest, dann braucht er/sie eine eigene Hausratversicherung für die (erste) eigene Wohnung. Wird nur ein Zimmer, zum Beispiel in einer WG oder Wohnheim bezogen, reicht unter Umständen die Hausratversicherung der Eltern. Das sollte jedoch genau geprüft und am besten beim Versicherer nachgefragt werden.
Mit Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums ändern sich viele Voraussetzungen im Versicherungsschutz. Idealerweise sollten die bestehenden Verträge der Eltern auf die Möglichkeiten der Mitversicherung geprüft werden, damit keine unnötigen Kosten für den Azubi entstehen.
Mit viel Elan und dem richtigen Absicherungskonzept
Ein lauer Sommerabend, der Duft von Heu und das Schnauben eines Pferdes - für viele Pferdebesitzer ist das der Inbegriff von Glück und Zufriedenheit. Doch auch in der idyllischen Welt des Reitsports gibt es Risiken, die sowohl den Reiter als auch sein Pferd betreffen können. Vor Stürzen und Unfällen, die bleibende Schäden verursachen, sind auch die erfahrensten Reiter nicht gefeit. Gesundheitliche Probleme beim Pferd ziehen schnell aufwendige Behandlungen beim Tierarzt oder sogar eine Behandlung in der Tierklinik nach sich.
Auch Dritte können involviert sein und zu Schaden kommen. Ohne entsprechenden Schutz, haftet der Besitzer in vollem Umfang. Damit eine solche emotionale Belastung nicht noch zur finanziellen Zerreißprobe wird, empfiehlt sich ein Sicherheitskonzept für Ross und Reiter:
Sie schützt den Besitzer oder Halter vor den finanziellen Konsequenzen, die entstehen können, wenn das Pferd Schäden verursacht. Dazu gehören auch unverschuldete Schäden, die durch Ereignisse wie das plötzliche Erscheinen eines Wildtieres entstehen können. Die Versicherung bietet auch spezielle Leistungen wie den Einschluss von Reitbeteiligungen, Schadensersatz bei Deckakten, Mitversicherung von Fohlen und das Fremd- und Gastreiterrisiko.
Sie bietet Schutz beim Reiten, Auf- und Absitzen sowie beim Umgang mit dem Pferd. Die Versicherung bietet auch spezielle Leistungen wie eine monatliche Unfallrente, eine einmalige Zahlung nach ambulanten OPs, Tagegeld für die Versorgung des Pferdes und Sofortleistungen bei schweren Verletzungen.
Die OP-Versicherung deckt hohe Kosten für notwendige Operationen ab, damit das Pferd die bestmögliche Behandlung erhält, ohne dass der Besitzer sich Sorgen um das finanzielle Budget machen muss. Die Versicherung bietet auch spezielle Leistungen wie die Übernahme von Klinikkosten, Schutz unabhängig vom Alter des Pferdes, weltweite Versicherung und freie Tierarztwahl.
Eine Lebensversicherung für Pferde kann den Besitzer gegen finanzielle Verluste im Falle des Todes, Diebstahls oder der Unbrauchbarkeit (z.B. für die Zucht) des Pferdes absichern. Die Versicherung leistet auch bei Tod oder Nottötung während des Transports.
Der Besuch beim Zahnarzt gehört sicherlich zu den Vorsorgeuntersuchungen, die man sich gern ersparen möchte. Doch er gehört auch zu den wichtigsten, da geschädigte Zähne frühzeitig behandelt werden sollten. Andernfalls drohen nicht nur große Schmerzen, sondern auch aufwendige Sitzungen beim Zahnarzt, mit anschließend hoher Rechnung. Zumindest dann, wenn man seiner Zahnversorgung mehr gönnen möchte als die Grundversorgung durch die gesetzlichen Krankenkassen (GKV).
Wer gesetzlich krankenversichert ist, erhält für seine Zahnversorgung nur feste Zuschüsse. Beim Zahnersatz (Kronen, Brücken, Prothesen) sind es z.B. 60 Prozent der Regelversorgung, die auf 75 Prozent steigen können, wenn eine regelmäßige Vorsorge (Bonusheft) nachgewiesen werden kann. Es bleibt also immer ein Eigenanteil, den der Versicherte zahlen muss. Auch bei Zahnfüllungen leisten die GKVen die Kunststofffüllung in Zahnfarbe nur für die Frontzähne.
Komplexer wird es, wenn der Kiefer betroffen ist. Immerhin trägt jedes zweite Kind in Deutschland bereits eine Zahnspange, die von den GKVen nur bis zum 18. Lebensjahr übernommen werden und auch nur dann, wenn sie als „medizinisch notwendig“ eingestuft wurden. Wie schwerwiegend die Fehlstellungen sind, diagnostiziert der Kieferorthopäde über die sogenannten Kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG). Wird lediglich die KIG 1 oder 2 attestiert, gilt die Fehlstellung als „rein ästhetisch“ und wird nicht von der Krankenkasse übernommen – obwohl sie sich gerade in jungen Jahren leicht korrigieren ließe. Wer sie dennoch möchte, muss sie selbst zahlen.
Auch moderne Brackets, Lingualspangen oder hochwertigere Materialien, die die Behandlungsdauer verkürzen können und schöner aussehen als das „Kassenmodell“, erfordern die eigene Kostenübernahme.
Damit nach einem Besuch beim Zahnarzt weder Zähne noch Geldbeutel schmerzen, können gesetzlich Versicherte ihre Zahnversorgung selbst erweitern. Zahnzusatzversicherungen springen dort ein, wo der Gesetzgeber aufhört zu leisten. Sie schaffen Zugang zu aufwendigeren Therapien und ermöglichen hochwertigen Zahnersatz.
Empfehlenswert ist ein frühzeitiger Abschluss, idealerweise, bevor eine kieferorthopädische Behandlung durch den Zahnarzt empfohlen wurde. Das senkt die Beiträge. Außerdem umfasst der private Zahnzusatzschutz auch zahlreiche Leistungen in der Prophylaxe, die dafür sorgt, dass große Schäden gar nicht erst auftreten.
Die eigenen vier Wände oder das neue Kfz werden meist selbstverständlich gegen Schäden oder Diebstahl geschützt und versichert. Doch die digitalen Einfallstore zu Hause oder auf dem Smartphone vernachlässigen die meisten Menschen nach wie vor. Dabei verlagert sich das Leben zunehmend in die digitale Welt. Fast jeder Mensch ist täglich mehrfach online, liest und verfasst Emails samt Anhänge oder nutzt verschiedene Messenger, um mit Freunden zu kommunizieren.
All diese Möglichkeiten bringen auch immer neue Risken mit sich. Fast 40 Prozent der Internetuser waren laut Studie (siehe Grafik) schon einmal von Cyberangriffen betroffen. Mobbing, Betrug und Erpressung sind nur einige Straftaten, die sich dabei immer mehr ins Internet verlagern. Falschbehauptungen und diskreditierende Kommentare über Personen, Fake-Shops oder Datendiebstahl mit anschließender „Lösegeld“-Forderung – Im Schutz der Anonymität kommen die Täter in der digitalen Welt oft ungeschoren davon. Opfer von Cyberattacken müssen hingegen mit Schäden an Seele, Psyche und Geldbeutel leben. Die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher liegen, da viele Nutzer unwissentlich Opfer von Attacken werden – zum Beispiel, durch Datenmissbrauch, Spyware oder Verbreitung von Viren.
Die Risken sind vielseitig und Cyberkriminelle finden ständig neue Lücken und Maschen, um sensible Daten auszuspähen oder Identitäten zu stehlen. Unter Cybercrime fallen ebenfalls Anfeindungen in den Sozialen Netzwerken, denen vor allem Kinder und Jugendliche oft schutzlos ausgesetzt sind. Die seelischen Folgen sind hierbei jedoch oft sehr hoch, da sich digitale Kommentare schneller verbreiten und hochschaukeln als ein klassischer Streit auf dem Schulhof. Viele Risiken können Nutzer durch Schutzmaßnahmen reduzieren. Passwörter für das WLAN, die Banking-App oder den Mailaccount sollten mit einem Passwort-Generator erstellt und regelmäßig erneuert werden. Eine Firewall und aktuelle Virensoftware schützen zusätzlich die Hardware.
Da trotz aller Vorsicht nicht ausgeschlossen werden kann, dass man mal auf einen Fake-Shop hereinfällt, Daten in falsche Hände gelangen oder Mobbing im Internet entsteht, sollte das Cyberrisiko auch per Versicherung ausreichend abgedeckt werden. Bestehende Verträge zur Rechtsschutz-, Haftpflicht- oder Hausratversicherung enthalten mitunter den Baustein „Cyber“. Hier wäre Umfang und Bedingungen genau zu prüfen. Da sich „Cybercrime“ sehr dynamisch entwickelt und ständig neue Wege findet, sollte auch der Abschluss einer speziellen Cyberabsicherung geprüft werden.
Mit Prävention und einer finanziellen Absicherung